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Erscheinungsbild

Die Multiple Sklerose zeigt kein einheitliches Erscheinungsbild und auch der Verlauf der Krankheit ist individuell verschieden. Bei der überwiegenden Mehrzahl der Erkrankten (ca. 85%) beginnt die MS schubförmig. Das heißt, akute Entzündungsprozesse im zentralen Nervensystem äußern sich für die Erkrankten als Schub der Krankheit, wobei die Beschwerden nach einem Schub ganz oder teilweise wieder verschwinden. Für die Betroffenen bedeutet das, dass die Symptome nicht dauerhaft bestehen, sondern im Schub, also phasenweise, auftreten. Diese Form kann später in einen chronischen Verlauf übergehen.

Grundsätzlich werden bei der Multiplen Sklerose drei Verlaufsformen unterschieden. Der Krankheitsverlauf kann sich über die Jahre ändern.

Schubförmig remittierende MS

Bei der schubförmig remittierenden MS (englisch relapsing remitting MS, kurz RRMS oder RR-MS) lassen sich einzelne Schübe deutlich voneinander abgrenzen. Die Symptome  setzen plötzlich und meist ohne erkennbare Ursache ein. Ein Schub kann Stunden, Tage oder Wochen dauern. Bei einem MS-Schub können neue Beschwerden hinzukommen oder bereits bestehende Beschwerden verstärkt werden. Die während eines Schubes auftretenden Symptome können sich nach Ende des Schubs vollständig oder unvollständig zurückbilden, man spricht dann von einer kompletten oder inkompletten Remission.

In der schubfreien Zeit verschlechtert sich der Gesundheitszustand nicht, die beschwerdefreien Intervalle können Monate oder Jahre dauern. Es läßt sich nicht vorhersagen, in welchen Abständen ein Schub bei Multipler Sklerose auftritt und welche Beschwerden er zur Folge haben kann. Sogenannte Triggerfaktoren können die Wahrscheinlichkeit einzelner Schübe erhöhen. Zu diesen gehören Infektionen, wie z. B. eine Grippeerkrankung.

Sekundär chronisch progrediente MS

Die sekundäre chronisch progrediente Form der MS (englisch secondary progressive MS, kurz SPMS oder SP-MS) ist das zweite Krankheitsstadium der RRMS. Das bedeutet, die schubförmig-remittierende Multiple Sklerose geht in einen chronischen Verlauf über. Die Anzahl der Krankheitsschübe reduziert sich dann, aber dafür kommt es zu einer fortlaufenden Zunahme der Symptome. Ab wann sich die Beschwerden nicht mehr zurückbilden, lässt sich bisher nicht vorhersagen. Bei ungefähr der Hälfte der Erkrankten tritt dieses zweite Krankheitsstadium  nach 10-15 Jahren auf. Medikamente, die in das Immunsystem eingreifen, können diesen Zeitpunkt hinauszögern.

Auch bei dieser Form von MS kann es Phasen des Stillstands und sogar leichte Verbesserungen des Zustands geben. Insgesamt zeichnet sich die SPMS durch eine langsame Zunahme neurologischer Dysfunktionen aus, wobei auch hier Schübe den langsam fortschreitenden Verlauf negativ beeinflussen können.

Primär chronisch-progrediente MS

Die primär progrediente MS (englisch primary progressive, PPMS oder PP-MS) macht rund 15% aller Fälle aus und ist die schwerwiegendste Form der Erkrankung, denn der Zustand der Erkrankten verschlechtert sich von Beginn an relativ schnell. Normalerweise sind dabei keine abgrenzbaren Schübe zu erkennen, sondern die neurologischen Defizite nehmen ohne Rückbildung kontinuierlich oder unregelmäßig zu. Phasen zeitweiser Stabilisierung oder sogar kurzfristiger geringer Besserung können vorkommen. Von der PPMS sind meist Personen mit einem späten Krankheitsbeginn (ab ca. 40 Jahren) betroffen.

Gesundheitliche Hinweise

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