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Jiaogulan, auch Gynostemma, ist eine Rankpflanze und gehört zu den Kürbisgewächsen. Seit dem 15. Jahrhundert wird die sogenannte Wunderpflanze in China angebaut. Sie wird wegen ihrer gesundheitsfördernden Eigenschaften auch Unsterblichkeitskraut genannt, wirkt ähnlich wie asiatischer Ginseng und ist fester Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin. Jiaogulan wächst auch in Deutschland. Die Blätter der Pflanze können zum Beispiel im Salat gegessen werden, eine beliebte Zubereitung ist ein süß-herber, koffeinfreier Tee.

Der Einsatzbereich als Heilpflanze ist breit gefächert und reicht von besserer Durchblutung und Regeneration über Stressreduktion, Verminderung der Cholesterin- und Blutfettwerte bis zur Linderung chronischer Beschwerden und Schlafstörungen sowie Vorbeugung von Darmkrebs. Jiaogulan wirkt regulierend auf den gesamten Körper, auch auf das Immunsystem, und dadurch entzündungshemmend. Es stärkt die Selbstheilungskräfte.

Dafür verantwortlich sind die zahlreichen Inhaltsstoffe in den Blättern: essentielle Aminosäuren, 7 % Saponine und 5 % Flavonoide, ein Polysaccharid mit immunstimulierender Wirkung, außerdem Vitamine sowie Mineralien wie Calcium, Magnesium, Eisen, Mangan, Phosphor und Zink. Jiaogulan ist in der Anwendung sicher, es gibt keine bekannten Nebenwirkungen.

Jiaogulan wächst erheblich schneller als Ginseng, bereits nach wenigen Wochen können die ersten Blätter geerntet werden. Die Vermehrung der krautigen Pflanze ist einfach, denn nicht nur aus den Samen entstehen neue Pflanzen, auch die Vermehrung über Rhizome oder oberirdische Triebe ist möglich. Es ist kein Problem, selber Zier-Pflanzen zu ziehen oder Pflanzenteile zu kaufen, um daraus Tee zuzubereiten. Als „Novel Food“ eingestuft und bisher nicht als Lebensmittel in Europa zugelassen ist der Erwerb und Besitz von Jiaogulan zwar nicht illegal, die Pflanze darf aber nicht als Tee oder Lebensmittel verkauft werden.

Die Jiaogulanpflanze wird gerne als Anti-Aging-Kraut verwendet. Die Flavonoide und Saponine wirken antioxidativ und adaptogen, das heißt, sie stärken die Fähigkeit des Körpers, physischen, chemischen, biologischen, emotionalen und umweltbedingten Stressfaktoren entgegenzuwirken, wodurch der Körper sich schneller an Stresssituationen anpassen kann. Jiaogulan verbessert die Selbstregulation des Körpers und stabilisiert dadurch sowohl das Hormonsystem als auch das Nerven- und Immunsystem, wodurch die Krankheitsanfälligkeit des Organismus verringert wird.

Adaptogene unterstützen den normalen Stoffwechsel sowie die Leber, die Nieren, das Herz-Kreislauf-System und die Bauchspeicheldrüse. Sie wirken entgiftend und regulatorisch, also je nach Bedarf abschwächend oder stärkend. Jiaogulan hat das bisher breiteste bekannte Spektrum von adaptogen wirkenden Saponinen, deutlich mehr als Ginseng. Dies betrifft auch die Regulierung des Blutzuckers und die Produktion von Stickstoffmonoxid.

Stickstoffmonoxid wird im Körper produziert und ist entscheidend für die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Es erweitert die Blutgefäße und erhöht dadurch die Durchblutung. Sowohl ein zu hoher, als auch ein zu niedriger Stickoxidspiegel führen zu Krankheiten. Die Ablagerung von Fetten, Kalk und Cholesterin an den Arterieninnenwänden behindert die Stickoxidproduktion und kann zu Arteriosklerose und späterem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. Jiaogulan neutralisiert die freien Radikale, unterstützt den Fettabbau und wirkt cholesterinsenkend, dadurch schützt es die Arterien und beugt Arteriosklerose vor.

Des weiteren reguliert Stickstoffmonoxid die funktionelle Aktivität, Wachstum und Tod vieler Immun- und Entzündungszelltypen. Eine hohe Stickoxidkonzentration wirkt giftig und dient so der Abwehr von Bakterien, Viren, Parasiten sowie Tumorzellen. Produziert das Immunsystem zu viel Stickoxid, können unter anderem Entzündungen und Autoimmunerkrankungen entstehen. Auch hier kann Jiaogulan regelnd eingreifen und die Produktion von Stickoxid hemmen. Es wirkt dadurch auch präventiv auf Entzündungskrankheiten wie Rheumatoide Arthritis, Gicht, Herzerkrankungen, Heuschnupfen und Multiple Sklerose sowie andere Autoimmunerkrankungen. Jiaogulan-Tee trägt nachweislich zur Prävention von Alzheimer und Parkinson bei, er hilft auch gegen Sehnervenentzündungen.

Stickstoffmonoxid wird auch für die Kommunikation der Nervenzellen im Gehirn benötigt, daher spielt es eine wichtige Rolle beim Lernen. Jiaogulan Tee verbessert Gedächtnis, Konzentration und Lernfähigkeit vor allem bei älteren Menschen und nach einem Schlaganfall.

Traditionell wird Jiaogulan gegen chronische Bronchitis eingesetzt. Hier ist vor allem die entzündungshemmende und antioxidative Wirkung des Tees wichtig. Auch in der Hautpflege wird die Pflanze eingesetzt, sie minimiert Falten, sorgt für mehr Elastizität der Haut und hilft bei Akne, Ekzemen und Schuppenflechte. Bei Blutvergiftung und Hepatitis soll Jiaogulan ebenfalls helfen.

In letzter Zeit sind die antikarzinogene Eigenschaften der Pflanze in den Blickpunkt gerückt. Sie soll das Entstehen von Tumoren verhindern können und minimalisiert die Nebenwirkungen der onkologischen Behandlung.

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