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Die Brennnessel ist eine bekannte Heil- und Nutzpflanze, die fast überall auf der Welt wächst, besonders häufig ist sie in Mitteleuropa zu finden. Sie wird oft als Unkraut bezeichnet und zeigt an, wo viele Stickstoffe im Boden sind. Die Brennnessel ist nicht besonders beliebt, weil ihre Blätter feine Härchen besitzen, die mit einer ameisensäurehaltigen, brennenden Flüssigkeit gefüllt sind. Beim Berühren bricht die Spitze der Härchen ab und die Flüssigkeit gelangt auf die Haut. Es entstehen juckende oder schmerzende Bläschen. Gegen diese hilft am schnellsten fließendes kaltes Wasser.

Die unzähligen positiven Eigenschaften überwiegen allerdings. Im Bereich der Ernährung, Medizin und Kosmetik hat die Brennnessel seit Jahrhunderten ihren festen Platz. Die gesamte Pflanze ist essbar, ihre Blätter enthalten so viel Eiweiß wie frische Hülsenfrüchte, die Samen werden auch zu Öl verarbeitet und ihre Fasern dienen als Basis für Nesselstoff - ich erinnere an das Märchen "Die sieben Schwäne". Auch im Garten werden Brennnesseln in Form von Brennnesseljauche genutzt. Außerdem dient die Pflanze zum Färben von Stoffen und Ostereiern. Nicht zu vergessen ist der ökologische Aspekt, denn Brennnesseln dienen einer ganzen Reihe von Schmetterlingsraupen als Futterpflanze.

Ein großer Vorteil der Brennnessel ist, dass man sie selber pflücken kann - am besten mit Gartenhandschuhen und abseits von Straßen. Es werden nicht die einzelnen Brennnesselblätter gepflückt, sondern die ganze Pflanze abgeschnitten und zu Hause weiterverarbeitet. Die Nesselwirkung der Blätter verliert sich beim Kochen, Trocknen oder Walzen mit einem Nudelholz. Viele Leute kochen sich im Frühjahr eine Brennnesselsuppe oder nutzen Brennnesselblätter als Spinatersatz. Junge Brennnesseln haben einen aromatischen, frischen Geschmack, nach der Blüte enthalten die Pflanzen nicht mehr so viele Wirkstoffe. Da Brennnesseln nach dem Abschneiden wieder nachwachsen, kann man im eigenen Garten viele Monate lang über junge Pflanzen verfügen.

Warum ist dieses "Unkraut" so gesund? Neben dem hohen Eiweißgehalt enthalten Brennnesseln mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte, außerdem reichlich Provitamin A, Gerbstoffe wie Kiesel- und Ameisensäure, ätherische Öle und Chlorophyll. Sie sind reich an Mineralien wie Eisen, Kalium, Silizium, Kalzium und Magnesium sowie sekundären Pflanzenstoffen wie den Flavonoiden. Sie enthalten auch einen Wirkstoff, der Bakterien in ihrem Wachstum hemmt.

Die Wirkstoffe gehen in den Brennnesseltee über, der wegen seiner entwässernden und entschlackenden  Wirkung beliebt ist. Für die entwässernde Wirkung sorgen die Flavonoide zusammen mit dem Kalium. Er kann bei Hauterkrankungen wie Akne, Ekzemen oder Unreinheiten helfen. Brennnesseltee wirkt außerdem appetitanregend, blutreinigend, blutstillend, blutbildungsfördernd, blutzuckersenkend, entgiftend, entzündungshemmend, harntreibend, schleimlösend, stoffwechselanregend und leicht abführend, auch die Fettverbrennung soll durch Brennnesseln angeregt werden. Als Tinktur soll der Tee eine haarwuchsfördende Wirkung haben und gegen Schuppen helfen.

Brennnesseln - ob als Tee oder Gemüse - regen den gesamten Körperstoffwechsel an, sie wirken auf Leber und Galle. Aufgrund des hohen Eisengehalts wird die Blutbildung angeregt. Inhaltsstoffe wie Vitamine, Kalzium oder Eisen stärken das Immunsystem. Die in der Pflanze enthaltene Kaffeoyläfelsäure sowie der Anteil an ungesättigten Fettsäuren haben eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung. Durch die reinigende Wirkung können Brennnesseln auch gegen Muskelschmerzen und Gelenkerkrankungen wie Rheuma, Arthrose oder Arthritis helfen.

Brennnesseln sind sehr nitratreich, deshalb sind sie für Kleinkinder nicht geeignet. Brennnesseltee sollte maximal 4-8 Wochen hintereinander getrunken werden, die Angaben zur empfohlenen Tagesmenge sind widersprüchlich. Bei längerer Anwendung wird empfohlen, einen Arzt zu fragen. Vor allem bei Kreislauferkrankungen und Nierenproblemen ist Vorsicht geboten, ebenso während der Schwangerschaft und Stillzeit.

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