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Auch wenn Multiple Sklerose eine Krankheit ist, bedeutet das nicht, dass die daran erkrankten Personen im Bett liegen und nichts tun. Das Ziel der verschiedenen Therapien, ob schulmedizinisch oder alternativ, besteht darin, die MS-Erkrankten möglichst aktiv zu halten und ein weitgehend normales Leben mit entsprechender Lebensqualität zu ermöglichen. Das bedeutet auch, dass die Erkrankten aktiv an den Therapien teilnehmen und zum Beispiel ihre Reflexe, Koordination und Muskeln regelmäßig trainieren, um Spastiken oder Verlust der Muskulatur entgegenzuwirken.

Negative Folgen sind generell nicht zu erwarten, wenn man auf seinen Körper hört und auch einmal Schluss macht, wenn andere noch Energie haben. Mit der Zeit wird die Leistung gesteigert, dies gilt nicht nur für Muskelleistung und Koordination, sondern auch für das Herz-Kreislaufsystem und für Fatigue. Eine Studie belegt, dass die Sturzhäufigkeit durch regelmäßiges Balancetraining signifikant verringert wird. Ein trainierter Körper stürzt nicht so oft.

Kontraindiziert ist Sport nur während einer akuten Infektion, egal, ob mit oder ohne MS. Auch während eines akuten Schubs sollte man sich eher schonen, zumindest solange Kortison verabreicht wird.

Das Ansteigen der Körpertemperatur bei physischer Aktivität kann für MS-Erkrankte, die am Uhthoff-Phänomen leiden, problematisch sein. Es kann ein sogenannter Pseudoschub verursacht werden, die MS-Symptomatik, vor allem die Spastik, verstärkt sich. Sinkt die Körpertemperatur wieder, verschwinden auch die Symptome.  Der Krankheitsverlauf wird dadurch nicht beeinflusst.

Bewegung beeinflusst die Gehirnleistung, die Psyche und das allgemeine Wohlbefinden nicht nur bei gesunden Menschen, sondern auch ganz besonders bei MS-Erkrankten. Die Ansicht, dass MS-Kranke sich schonen müssen, ist längst überholt. Bewegung verbessert die Körperwahrnehmung. So können neue Bewegungsmuster und -abläufe erlernt werden, um Symptome auszugleichen oder besser mit ihnen umzugehen. Es sollte so viel wie möglich im Alltag selber erledigt werden, um die Abhängigkeit von anderen einzuschränken und das Selbstwertgefühl zu stärken. Nicht nur Staubsaugen, auch ein Spaziergang, eine Wanderung oder Radtour aktiviert die Muskulatur. Auch fernöstliche meditative Bewegungstechniken wie Qigong, Tai-Chi oder Yoga sind für MS-Patienten ideal.

Sportliche Betätigung regt die Ausschüttung von Botenstoffen an, die den Entzündungsprozess im zentralen Nervensystem verbessern. Regelmäßige Bewegung und Sport können in den Alltag integriert werden. Das gilt fürs Treppensteigen statt Aufzugfahren ebenso wie für Ausdauer- und Krafttraining. Dabei sollten ausreichend Pausen eingeplant und auch das Trinken nicht vergessen werden, eine Unterhaltung sollte noch möglich sein. Das ist wichtig, denn besonders viel Spaß macht Sport gemeinsam mit anderen und schafft oder erhält soziale Kontakte.

Um einen positiven Trainingseffekt zu erzielen, muss man regelmäßig trainieren und sich auch etwas anstrengen. Gelegentlich an seine Grenzen zu gehen schadet nichts, aber dabei sollte daran gedacht werden, dass vor allem Personen, die unter Fatigue leiden, zum Beispiel den zurückgelegten Weg auch wieder zurückgehen müssen. Vor allem beim Schwimmen ist es wichtig, sich nicht zu überschätzen. Für MS-Erkrankte gelten beim Sport ansonsten dieselben Regeln wie für Gesunde. Auch im Rollstuhl kann man draußen spazierenfahren. Wer sich auf dem Zweirad unsicher fühlt, nimmt eben ein kippfestes Dreirad, beim Schwimmen unterstützen Schwimmhilfen. Die sportliche Betätigung muss dem individuellen Leistungsvermögen angepasst sein.  

Gesundheitliche Hinweise

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