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Vitamin K ist eine fettlösliche und lichtempfindliche Vitamingruppe, es gibt Vitamin K1, auch Phyllochinon genannt und K2, sogenanntes Menachinon (MK). Vitamin K2 gibt es in verschiedenen Formen von MK4 bis MK14, dabei beschreiben die Zahlen die Bioverfügbarkeit. MK7-all-trans hat die höchste Bioverfügbarkeit und -aktivität und ist daher am besten als Nahrungsergänzungsmittel geeignet, aber leider relativ teuer. Vitamin K2 wird vom Körper wesentlich besser aufgenommen als Vitamin K1 und zeigt eine deutlichere Wirkung. Ein Vitamin K2-Mangel ist verbreitet und wird oft erst spät erkannt. Vor allem Menschen, die an Osteoporose leiden, weisen normalerweise einen Mangel an Vitamin K auf.

Pflanzliche Lebensmittel liefern dem Organismus das Vitamin K1. Tierische Quellen wie Fisch, Fleisch, Innereien, Eidotter, Milch und vor allem fermentierte Milchprodukte wie Käse oder Joghurt und auch Sauerkraut liefern die bakteriell synthetisierte Form des Vitamins, K2. Dieses kann auch von Darmbakterien gebildet werden, allerdings nicht in ausreichender Menge. Vitamin K3, Menadion, wird synthetisch hergestellt und findet in der Tiernahrung Verwendung. Vitamin K3 kann im menschlichen Körper in Vitamin K2 umgewandelt werden, hat jedoch in größeren Mengen eine toxische Wirkung. Als Symptome können dann unter anderem Erbrechen, Leberschäden oder eine hämolytische Anämie auftreten.

Vitamin K2 wirkt antioxidativ und cholesterinspiegelsenkend, ist wichtig für die Zellfunktion und das Immunsystem, es hilft bei der Alzheimertherapie und -vorbeugung und verbessert die Insulinproduktion und -aufnahme. Das Vitamin ist an der Regulation des Calciumstoffwechsels ebenso beteiligt wie Vitamin D3 und regelt auch die Blutgerinnung. Vitamin K-Mangel führt zu starker Blutungsneigung, durch die es leicht zur Bildung von blauen Flecken, Zahnfleischbluten, inneren Blutungen oder zu Nasenbluten kommt.

Vitamin K2 ist ein entscheidender Schutzfaktor gegen Osteoporose und Arteriosklerose, indem es die Kalkablagerungen an den Blutgefäßwänden und Herzklappen verhindert und reduziert und stattdessen den Zahn- und Knochenaufbau unterstützt sowie die Knochendichte erhöht. Die Ursache für die Calcium-Ablagerungen in den Blutgefäßen ist nicht der erhöhte Calciumspiegel, sondern der Vitamin K2-Mangel. Vitamin K2 regt die Bildung von knochenaufbauenden Osteoblasten an, während es die knochenabbauenden Osteoklasten hemmt, es wirkt auch auf die Kollagenbildung und wird deswegen in der Kosmetik eingesetzt.

Des weiteren ist Vitamin K2 an der Wundheilung beteiligt und soll auch vor Krebserkrankungen schützen. Für sportlich aktive Personen ist es ebenfalls wichtig, da Vitamin K eine bedeutende Rolle beim Aufbau der Muskulatur einnimmt. Eine relativ neue Informationen über die Aktivität von Vitamin K2 ist die Einstufung als anti-demyelinisierendes und entzündungshemmendes Mittel. Vitamin K2 ist an der Bildung von sogenannten Sulfatiden beteiligt, einem Bestandteil der Myelinschicht. Die Auswirkungen von Vitamin K2 auf die MS müssen weiter untersucht werden.

Mangelerscheinungen treten bei einer ausgewogenen und gesunden Ernährung eher selten auf, allerdings können entzündliche Prozesse im Magen-Darm-Trakt, bestimmte Leber- oder Stoffwechselerkrankungen sowie die Einnahme von Medikamenten wie Antibiotika, die die Darmflora negativ beeinflussen, oder Antiepileptika zu einer Unterversorgung führen. Neugeborene sind ebenfalls mangelgefährdet und werden deshalb zur Vorbeugung von Blutungen mit Vitamin K-Tropfen versorgt.

Ein großer Teil der Kinder leidet an Vitamin K-Mangel, denn die durchschnittliche Zufuhr hat sich aufgrund von geänderten Essgewohnheiten und gesunkenem Vitalstoffgehalt in den meisten Lebensmitteln inzwischen deutlich verringert. Auch Erwachsene über 40 Jahren zeigen einen großen Anteil an Vitamin K2-Mangel. Ein bestehender Mangel kann durch Nahrungsergänzungsmittel - häufig zusammen mit Vitamin D3 - ausgeglichen werden, die genannten Personengruppen würden davon besonders profitieren.

Eine toxische Wirkung oder Nebenwirkungen durch eine zu hohe Vitamin K-Einnahme sind bisher nicht bekannt, allerdings müssen mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten beachtet werden. Dies betrifft vor allem die sogenannten Vitamin K-Antagonisten, Medikamente wie Marcumar, die gezielt die Blutgerinnung hemmen. Wer Blutgerinnungshemmer einnehmen muss, sollte mit seinem behandelnden Arzt darüber sprechen, was bei der Ernährung beachtet werden muss und darf auf keinen Fall Vitamin K-Präparate einnehmen. Diese werden sogar als Gegenmittel bei Überdosierung von gerinnungshemmenden Medikamenten eingesetzt.

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