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Geburtsmonat

Rein statistisch gesehen haben Menschen, die in unterschiedlichen Monaten oder Jahreszeiten geboren werden, leicht unterschiedliche Risiken, später an bestimmten Krankheiten oder Allergien zu leiden. In Bezug auf Multiple Sklerose betrifft dies die Monate Mai und November, Maigeborene haben dabei ein erhöhtes Erkrankungsrisiko und die Novembergeborenen statistisch das niedrigste Risiko, an MS zu erkranken, sie haben ein circa 13 Prozent niedrigeres Erkrankungsrisiko als die Maigeborenen. Auch  andere Krankheiten, die das Gehirn befallen, wie Alzheimer, Parkinson, Demenz oder Depressionen, treten häufiger bei Menschen auf, die im Frühjahr geboren wurden.

Dies gilt für lichtarme Regionen der nördlichen Erdhalbkugel. In Regionen mit generell niedrigem Erkrankungsrisiko kann kein Zusammenhang mit dem Geburtsmonat festgestellt werden und auf der Südhalbkugel ist das Risiko der Monate vertauscht, die Novembergeborenen haben also dort das höchste, die Maigeborenen das geringste Risiko, an MS zu erkranken. Dies entspricht jeweils einem hohen Risiko für Menschen, die im Frühjahr geboren werden und dem niedrigsten Risiko für Menschen, die im Herbst geboren werden.

Damit das Immunsystem richtig funktioniert, ist unter anderem das Vorhandensein von ausreichend Vitamin D wichtig. Im Zusammenhang mit dem Geburtsmonat sieht es so aus, als sei Vitamin D auch für die Entwicklung des Immunsystems bereits vor der Geburt entscheidend. Es scheint, dass  Mai-Babys rund 20 Prozent weniger Vitamin D im Blut haben als November-Babys. Gleichzeitig haben sie doppelt so viele potentiell selbstzerstörerisch wirkende T-Zellen, die dadurch nicht mehr mit den regulatorischen T-Zellen im Gleichgewicht sind.

Erklären lässt sich dieser Umstand möglicherweise damit, dass der Vitamin D-Spiegel der Mutter während der Schwangerschaft die Neigung des Kindes, später an MS zu erkranken, beeinflusst. Der Zusammenhang zeigt sich nur in Gebieten, in denen in den Wintermonaten die Sonneneinstrahlung eher gering ist und der Vitamin D-Spiegel der Bevölkerung während der lichtarmen Monate daher kontinuierlich sinkt. Vermutlich kommen die im Mai geborenen Kinder bereits mit einem Vitamin D-Mangel zur Welt, denn nach der Geburt sind es nicht die Mai-, sondern die Novembergeborenen, die nicht mehr viel Sonne abbekommen. Möglicherweise spielen aber auch noch andere bisher nicht erkannte Faktoren, die von der Jahreszeit abhängen, eine Rolle.

Das Immunsystem von Babys arbeitet in den ersten Monaten noch nicht richtig. UV B-Strahlung hat eine gewisse immunsuppressive Wirkung, die die Immunantwort der T-Zellen stört. Im Mai geborene Babys sind in den ersten Monaten stärkerer UV B-Strahlung ausgesetzt als Babys, die im Herbst geboren werden. Das Immunsystem ist ein sehr komplexes System, das noch lange nicht vollständig erforscht ist und in dem sehr viele, oft voneinander abhängige Faktoren eine Rolle spielen.

Gesundheitliche Hinweise

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