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Kakao wird aus der Kakaobohne, dem Samen des Kakaobaumes, hergestellt. Die immergrünen Kakaobäume stammen aus dem Regenwald und wurden schon vor über 5000 Jahren in Südamerika kultiviert, die Kakaobohne ist ein wichtiger pflanzlicher Rohstoff. Nach der Fermentierung und Trocknung wird die Kakaobohne vermahlen, man erhält Kakaomasse, die zu über 50 Prozent aus Kakaobutter besteht. Durch teilweises Entfetten und Pulverisieren der Kakaomasse erhält man Kakaopulver, aus dem wiederum Produkte wie Schokolade oder Trinkschokolade hergestellt werden.

Der Kakaoanbau ist nicht unproblematisch, Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 40 Prozent der Kakaobohnen aus illegalem Anbau in Schutzgebieten stammt. Ein weiteres Problem ist der hohe Anteil an Kinderarbeit, die bei Anbau und Ernte geleistet wird. Die Belastung des Kakaos vor allem mit Cadmium und Aluminium kann erheblich sein. Cadmium kann Nieren und Knochen schaden, der Forderung nach Grenzwerten für die Schadstoffbelastung wurde bisher noch nicht nachgekommen.

Aufgrund seiner Inhaltsstoffe wirkt Kakao antioxidativ, antihypertensiv, kardioprotektiv, lipidsenkende, entzündungshemmend, stimulierend und leicht psychoaktiv. Vor allem der Gehalt an antioxidativen Polyphenolen, die im Körper als Radikalfänger dienen und dadurch helfen, oxidativen Stress zu vermeiden, ist gesundheitsfördernd. Milch blockiert die Aufnahme der Antioxidantien aus dem Kakao, deshalb ist es besser, den Kakao nicht mit Milch zuzubereiten.

Die genaue Zusammensetzung der Kakaobohne hängt sowohl von der Sorte, als auch von den Anbau- und Verarbeitungsbedingungen ab. Außer Kakaobutter enthält Kakao circa 11 Prozent Eiweiß, fast so viel Zellulose, also Ballaststoffe, und rund 2,5 Prozent Mineralstoffe, unter anderem Calcium, Eisen, Kalium und Magnesium. Darüber hinaus enthält Kakao auch Vitamine des B-Komplexes sowie die Stimmungsaufheller Serotonin und Dopamin, sogenannte Neurotransmitter. Insgesamt enthält Kakao über 300 verschiedene Inhaltsstoffe, darunter Polyphenole, Flavonoide und Theobromin sowie etwas Coffein.

Die antioxidativ wirkenden Flavonoide geben dem Kakao die Farbe und den Geschmack, sie helfen beim Gefäßschutz, bei Magen-Darm-Beschwerden und bei Lebererkrankungen. Ein Flavonoid mit besonders hohem antioxidativen Potential ist das Epicatechin, das vermutlich Herzinfarkten, Krebs und Diabetes vorbeugen kann. Der dem Kakao zugeschriebene belebende Effekt beruht neben Theobromin und Coffein ebenfalls auf dem hohen Anteil an Flavonoiden, diese können die MS-typische Fatigue verringern, sie wirken positiv auf die Gedächtnisleistung, den Cholesterinspiegel sowie die Durchblutung, auch auf die Mikrodurchblutung der Haut.

Das coffeinähnliche Theobromin wirkt angregend auf das Herz-Kreislaufsystem, schützt vor Erkältungen und erleichtert das Abhusten. Das Fett in der Kakaobohne, die Kakaobutter, liefert einfach ungesättigte Fettsäuren, aber auch die mehrfach ungesättigte Fettsäure Anandamid, die in ihrer Wirkung dem Cannabinoid ähnelt und entspannend und stimmungsaufhellend wirkt. Die Aminosäure Tryptophan wird im Körper zu Serotonin umgewandelt. Serotonin hebt die Stimmung, hemmt den Appetit und senkt Schmerzen.

Kakao kann man nicht nur in Form von Schokolade essen, sondern auch als rohe Bohne oder Kakaopulver zum Beispiel im Müsli oder Smoothie. Durch den hohen Theobromingehalt sollte man nicht zu viel Kakao einnehmen, da sonst die Gefahr von Nebenwirkungen wie Herzrasen, Kopfschmerzen und Übelkeit oder Schweißausbrüchen besteht.

Allerdings enthält roher Kakao auch entzündungsfördernde Histamine, die Aufnahme einer zu hohen Dosis kann bei manchen Menschen Migräne auslösen. Des weiteren enthält Kakao Oxalsäure, die die Verwertung von Calcium und Magnesium erschwert und Nierensteine auslösen kann. Die stark angewachsene Zahl von Nierensteinpatienten wird unter anderem auf den regelmäßigen Verzehr von Schokolade, Nuss-Nougat-Creme und Kakaogetränken zurückgeführt.

Wird Kakao vor der weiteren Verarbeitung zum Beispiel zu Schokolade geröstet, geht ein Teil der Vitalstoffe verloren. Um von den Inhaltsstoffen der Kakaobohne wirklich zu profitieren, sollte man rohen Kakao essen, der bei niedrigen Temperaturen getrocknet wurde. Zudem sollte man beim Kauf von Kakaobohnen, -pulver oder dunkler Schokolade auf die Fair-Trade-Zertifizierung achten und darauf, dass keine unerwünschten Zusatzstoffe enthalten sind. Besonders empfehlenswert sind Produkte aus nachhaltigem, ökologischem Anbau.

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