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Die Echte Nelkenwurz (Geum Urbanum), auch Benediktenkraut genannt, ist eine Heilpflanze aus der Familie der Rosen, die durch den gewürznelkenähnlichen Geruch ihrer Wurzel einfach zu bestimmen ist. Sie wurde bereits im Altertum als Heilpflanze verwendet und ist eine eher unscheinbare und heute wenig bekannte Wildpflanze mit kleinen gelben Blüten, sie wächst in lichten Wäldern oder an alten Gemäuern, früher wurde sie als wichtige Heil- und Gewürzpflanze im Garten angebaut. Nelkenwurzen sind immergrün und aus der ausdauernden  Blattrosette werden bis zu 1,20 Meter hohe Pflanzen.

Nelkenwurz ist essbar. Die jungen Blätter werden im Frühling für Salate und Gemüsegerichte verwendet, sie eignen sich auch zur Zubereitung als Pesto. Die Blüten werden als essbare Dekoration verwendet und die Wurzeln frisch oder getrocknet als Gewürz.

Die Hauptwirkstoffe der Nelkenwurz sind Gerb- und Bitterstoffe sowie Eugenol, ein ätherisches Öl. Diese zusammen sind für die schmerzstillende, adstringierende, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkungen der Wurzel verantwortlich. Eugenol scheint die Bildung von entzündungsfördernden Hormonen zu hemmen. Es hat eine antioxidative Wirkung, es dient deshalb als Radikalfänger, um oxidativen Stress im Körper zu vermindern.

Die Wurzel und teilweise auch das blühende Kraut werden in der Volksmedizin in Form von Tee oder Tinktur gegen viele akute Beschwerden eingesetzt, wie zum Beispiel Durchfall, Zahnschmerzen, Rachen- und Augenentzündungen, Hautentzündungen, schlecht heilende Wunden, Pilzbefall, Menstruationsbeschwerden und Hämorrhoiden, sie dienen auch als allgemeines Stärkungsmittel. Bei Paradontose kann die Wurzel direkt gekaut werden.

Erst einmal nicht überprüfbar ist die Information, dass Nelkenwurzwurzel eine in Studien nachgewiesene positive Wirkung bei Demenz mit Lewy-Körpern und Morbus Parkinson sowie bei Bacillus subtilis, Escheria coli, Pseudomonas aeruginosa und Staphylococcus aureus haben soll.

Nicht nur der Echte Nelkenwurz, auch der Bach-Nelkenwurz (Geum rivale) und andere, teilweise geschützte Nelkenwurzarten, haben die beschriebenen Eigenschaften. Auch Gewürznelken haben diese Eigenschaften, da sie dieselben Wirkstoffe enthalten.

Manche Menschen reagieren auf das Eugenol allergisch, Vorsicht ist also angeraten. Die Nelkenwurz sollte ebenso wie die meisten Heilkräuter nur kontroliert und nicht auf Dauer eingenommen werden, da ihr Gerbstoffgehalt bei längerer Einnahme ein Problem darstellt. Eugenol soll gerinnungshemmend wirken, bei der Einnahme von Gerinnungshemmern sollte auf die Einnahme von Nelkenwurz verzichtet werden, damit keine starken Blutungen entstehen. Auch Schwangere sollten Nelkenwurz wegen des Eugenol-Gehalts nicht benutzen.

Eugenol kann außerdem zytotoxisch und gentoxisch wirken. Zytotoxisch bedeutet, es kann Zellen oder Gewebe zerstören, gentoxisch heißt, es scheint Veränderungen am genetischen Material der Zellen auszulösen. Eugenol wirkt im Zusammenspiel mit dem Enzym P450 als Prooxidans und verursacht dann starke Schleimhautreizungen.

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